Freitag, 1. April 2011

Todeszone - Nach dem Super-GAU in Biblis 4-5 *







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D 1991 - Viel Aufregung um einen Film, der: wiedie Kritik nach der Sendung verwundert konstatierte: keine Horrorgeschichte im Hollywood-Stilpräsentierte, sondern sich strikt an die Fakten hielt: klar, sachlich und kühl. Und der geradedeshalb eine nachhaltige Wirkung erzielte: Ein beklemmendes Dokument über eine Katastrophe, dietatsächlich stattfinden könnte: jederzeit. Ein Bus fährt langsam über die mittelalterlicheTauber-Brücke. Die Passagiere tragen Atemschutzmasken und weiße Schutzanzüge. Sie sind auf demWeg in eine Geisterstadt: Rothenburg. Menschenleere Plätze, Straßen ohne Autos, Häuserzeilen mitverschlossenen Fensterläden, stillgelegte Büros und Fabriken. Frankfurt am Main, Darmstadt,Rüsselsheim: verbotenes Gebiet. Dies sind Bilder aus der Sperrzone, drei Monate nach derKatastrophe, dem Supergau im Atomkraftwerk Biblis. Mehr als zehntausend Quadratkilometer hat derKrisenstab in Bonn räumen lassen, in der Nacht und den Tagen nach der Kernschmelze. Zum erstenmaldarf eine Gruppe ausgewählter Journalisten die Todeszone betreten. Ein Film über den undenkbarenUnfall, der gleichwohl in Risikostudien und Katastrophenschutzplänen berechnet, aber nicht zu Endegedacht wird. Eine Fiktion mit dokumentarischen Fakten, die das Unsichtbare zwischen den Zeilenwissenschaftlicher Abhandlungen sichtbar macht. Ein Dokumentarspiel, in dem sich Politiker undWissenschaftler zu den Folgen der Katastrophe äußern. Und in dem Menschen aus der Regionpersönlich erleben, was der Begriff "Restrisiko" bedeutet. Schon während der Dreharbeiten fürdiesen Film polemisierten die Stromkonzerne gegen das Projekt. Von "Panikmache" und "sachlicherUnkenntnis" war die Rede. Die Atomlobby ließ kurz vor der Erstausstrahlung eine Sonderbeilage fürdie Lokalpresse der Region drucken: darin frei erfundene Behauptungen über das Szenario, das demFilm zugrunde lag. Ein "Bürgertelefon" und großformatige Anzeigen in führenden deutschenTageszeitungen sollten die Bevölkerung nach der Sendung beruhigen.

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